Druckerei Hemmersbach investiert in digitale Spotlack-Technik von FKS

Druckerei Hemmersbach investiert in digitale Spotlack-Technik von FKS

27. Januar 2023

Im Jahr 1921 wurde in Köln-Ehrenfeld, einem heute fast ausschließlichen Wohngebiet, das Gewerbe für einen Papierhandel angemeldet. Als man feststellte, dass dies funktionierte, entschloss sich Gründer Anton Hemmersbach gemeinsam mit seinen Söhnen Manfred Hemmersbach sen. und Dieter Hemmersbach, das Papier zu verarbeiten und schlussendlich auch zu bedrucken. Wie in den Anfängen befindet sich der Betrieb auch heute immer noch an der gleichen Stelle in Köln-Ehrenfeld in der Thielenstraße, Ecke Intzestraße. In der dritten Generation führte Manfred Hemmersbach jun. den Betrieb ab 1992 und hat diesen nun quasi zum 100-jährigen Bestehen an seinen Stiefsohn, David Schoknecht übergeben. So wie sich die Umgebung im Laufe der Jahre verändert hat, hat sich auch Hemmersbach Druck den neuen Gegebenheiten im Druckgewerbe angepasst.

In den 1950er-Jahren, so berichtet der neue Geschäftsführer David Schoknecht, habe sich die Druckerei Hemmersbach überwiegend auf den Formulardruck für Firmenkunden konzentriert. Mit dem Aufkommen des Digitaldrucks und dem dadurch einhergehenden veränderten Bestellverhalten der Kunden (kleinere Auflagen, kürzere Lieferfristen, etc.) entschloss man sich bei Hemmersbach Druck frühzeitig dazu, in neue Technologien zu investieren, um den rasanten Veränderungen standzuhalten und sich auch gegenüber den Endverbrauchern zu öffnen. So eröffnete das Unternehmen vor nunmehr fast zehn Jahren seinen Onlineshop www.online-druckerei-koeln.de, in dem ein breites Spektrum an Drucksachen (von Visitenkarten bis hin zur Werbetechnik in den verschiedensten Druckverfahren) für Jedermann angeboten wird. Die gesamte Digitalisierung hatte den weiteren positiven Effekt – mehr Kapazität bei gleichbleibendem Platzbedarf – und so entschied man sich, am angestammten Standort mitten in Köln-Ehrenfeld zu bleiben.
Die Investitionssumme für einen Neubau auf der „grünen Wiese“ konnte so eingespart und direkt in den Kauf von neuen Weiterverarbeitungsmaschinen eingebracht werden, um auch die Endverarbeitung im eigenen Haus weitestgehend eigenständig vornehmen zu können. Diese Wertschöpfung in die eigenen vier Wände zu holen, war ein kluger Schachzug, so David Schoknecht, ermöglicht es dieser Schritt den Unternehmen doch, sich den immer kürzer werdenden Lieferzeiten besser zu stellen, da die „Abhängigkeit“ von Dienstleistern nun wegfällt.
Die Investitionen haben sich schnell amortisiert, was dazu führte, schon im Februar 2022 ein Spotlackiersystem der Firma FKS, die FKS/Duplo DuSense DDC-810 installieren zu können. Die Spotlackierung als Veredelungsoption hatte Hemmersbach Druck schon lange im Angebot, wobei hierfür bisher der Siebdruck genutzt wurde. Da sich dies aufgrund der hohen Kosten bei kleinen Auflagen nicht rechnete und sich gemeinsam mit FKS-Gebietsverkaufsleiter Oliver Jobi die Gelegenheit ergab, eine DuSense DDC-810 zu erwerben, wurde dieses Angebot sofort genutzt.

Individuelle Veredelung ist gefragt
Die DuSense DDC-810 von FKS/Duplo ist seit 2018 auf dem Markt und verarbeitet Bogenformate von 279 x 210 mm bis 364 x 740 mm (B3). Je nach angestrebter Schichtdicke des Lacks (max. 0,08 mm) verarbeitet die Maschine bis zu 1.080 Bogen B3 pro Stunde. Den Lackauftrag übernehmen drei Kyocera-Piezo-Druckköpfe, wobei die Registerhaltigkeit mittels Druckmarken und Kameraerfassung erzielt wird. Die Passertoleranz liegt bei ± 0,2 mm.
„Die Maschine passt auch vom Format her sehr gut zu unserem Produktspektrum“, berichtet David Schoknecht. „Wir bieten diese Form der Veredelung inzwischen überall an, wo es Sinn ergibt.“ Und das ist eine ganze Menge: Broschüren, Flyer, Visitenkarten und mittlerweile auch Verpackungen, individuell veredelt und nicht von der Stange, werden immer häufiger nachgefragt. „Nur der Druck allein zieht heute nicht mehr“, weiß Schoknecht. „Deswegen haben wir auch die Beratung und den Service ausgebaut. Die Leute wollen nicht die Katze im Sack kaufen.“
Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen System gab es nicht. Das Hemmersbach-Team hatte sich, unterstützt durch Mitarbeiter von FKS, gut vorbereitet – vor allem was die Druckvorstufe und die benötigten Datenformate angeht. Die Maschine wurde in den Bereich integriert, in dem auch die Digitaldruckmaschinen stehen und in das Netzwerk eingebunden. „Deswegen konnten wir damit direkt durchstarten. Nachdem wir alle Varianten durchkalkuliert haben, gehen wir jetzt bei den Kunden in die Offensive“, sagt David Schoknecht und sieht Hemmersbach Druck hier auch als Dienstleister für andere Druckereien und Buchbindereien. Das nächste Projekt hat er bereits in Planung: Digitale Veredelungen mit Prägung und Stanzung.

Quelle: Grafische Palette Ausgabe 01/2023 Region Nordrhein-Westfalen