FKS/Duplo DuSense DDC-810 ermöglicht bei Waitkewitsch die digitale Veredelung
30. April 2024
„Der Tannenbaum“ von Hans Christian Andersen, mit Bildern von Tanja Gremmel: Wer das Druckhaus Waitkewitsch im hessischen Alsfeld als Kunde aufsucht, geht am Ende des Gespräches nicht zwingend mit einem klassischen Katalog nach Hause. Das Druckhaus hat vor einigen Jahren eine Lizenz an dem genannten Kinderbuch erworben – und dies in eine Art Katalog umgewandelt.
„Wir zeigen den Kundinnen und Kunden, was an Veredelungen möglich ist“, erklärt Geschäftsführer Elmer Waitkewitsch. Es fängt auf der Titelseite mit einem aufgedruckten Tannenzapfen an, der ein haptisches Erlebnis auslöst, wenn man über ihn streicht. Holzig fühlt sich der Zapfen an. Das macht Siebdruck möglich. „Der Laie kann sich unter Siebdruck ja erst einmal nichts vorstellen. Wenn ich ihm aber das Buch überreiche und er dann die möglichen Veredelungen sieht, ertastet oder sogar riecht, hinterlässt dies einen viel prägnanteren Eindruck als ein technischer Vortrag“.
Mit seinen knapp 20 Mitarbeitern hat das Druckhaus zwei Spezialitäten im Portfolio: Einerseits Dienstleistungen mit hygienisch hohen Anforderungen, andererseits die Druckveredelung. „Wir arbeiten für die Lebensmittelindustrie und fertigen Beipackzettel und Banderolen für den indirekten Lebensmittelkontakt“. Dies ist nur eine Stufe vom direkten Kontakt mit dem Lebensmittel entfernt, was für das Unternehmen bedeutet, hohe Hygienestandards einhalten zu müssen. „Da kann es gar keine Berührungspunkte mit unserem zweiten Standbein, der Veredelung, geben“. Das verlangt die Lebensmittelsicherheit. Der gesamte Hygienebereich steht als Arbeitsbereich für sich allein. „Um überhaupt in diesem Bereich tätig sein zu dürfen, haben wir die Zertifikate ISO 9001, 22000 und 15553 erworben, wofür extra ein Prüfer aus Großbritannien eingeflogen wurde“.
Mehrwert bieten durch Veredelung
Druckveredelung ist seit Ende 2023 bei Waitkewitsch auch in digitaler Form möglich. Analog, als Siebdruck, gibt es sie seit 2009. Schon damals war abzusehen, erinnert sich der Geschäftsführer, dass Druckereien, die am Markt bestehen wollen, einen Mehrwert erbringen müssen, um wahrgenommen zu werden. Offsetdruck, Digitaldruck, das alles ist bei Waitkewitsch in Alsfeld ebenfalls im Angebot. Standardleistungen allein reichen aber heute nicht aus. Im Hause Waitkewitsch hat man sich deshalb auch auf das Veredeln spezialisiert. „Wir haben uns im Laufe der Zeit einen Kundenstamm erarbeitet, der unsere Dienste schätzt“. Diese Kunden kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen, zu einem großen Teil aus dem Rhein-Main-Gebiet.
Nachfrage nach kleinen Auflagen
„Die Herausforderung im Siebdruck sind die technisch hohen Ansprüche. Allein um kostendeckend zu rechnen, muss ein Auftrag eine gewisse Größe erfüllen. Kleinere Auflagen lohnen sich im analogen Siebdruck einfach nicht“. Gleichzeitig aber gibt es eine Nachfrage nach Veredelung am Markt. Waitkewitsch hat sich also umgeschaut und schließlich mit Peter Hilsenberg, Gebietsverkaufsleiter von FKS, Kontakt aufgenommen. „Wir haben 2019 bereits eine Touchline nach Alsfeld geliefert“, erinnert sich Peter Hilsenberg. Man hielt Kontakt.
„Wir haben dann im Dezember 2023 ein UV-Spotlackiersystem FKS/Duplo DuSense DDC-810 hier in Alsfeld installiert“. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest. Die Maschine ist dementsprechend sofort an den Start gegangen, ohne eine echte Einarbeitungszeit und dennoch zur Zufriedenheit der Druckerei. „Gerade in der Weihnachtszeit kommen Anfragen für kleine Aufträge. Ganz klassisch zum Beispiel Grußkarten“. Bei solchen Aufträgen muss Elmer Waitkewitsch nicht großartig rechnen. Die Rüstzeiten sind kurz, die Druckauflösung bewegt sich in einem Spektrum von maximal 600 x 600 dpi, die FKS/Duplo DuSense DDC-810 beherrscht unterschiedliche Schichtstärken in einem Durchgang bei 540 Bogen pro Stunde. Sie verarbeitet Grammaturen von 160 bis 450 g/m² und Papierformate von 279 x 219 mm bis 364 x 740 mm.
Intuitive Bedienung
Die Bedienung ist einfach, drei Mitarbeiter sind an der Maschine eingewiesen. Die intuitiv ausgerichteten Bedienoberflächen der FKS/Duplo DuSense DDC-810 setzen keine Spezialkenntnisse voraus. „Bei einem Auftrag wie den bereits genannten Grußkarten muss ich nicht lange überlegen, die gehen jetzt in die digitale Maschine. Bei anderen Aufträgen muss man sich jedoch vorher einmal hinsetzen und kalkulieren. Denn die Kostenstruktur unterscheidet sich von der des analogen Drucksystems“, gibt Elmer Waitkewitsch zu bedenken. „Im analogen Siebdruck ist der gesamte Vorlauf ein Kostenfaktor, den es zu berücksichtigen gilt. Bei der digitalen Veredelung besteht der Kostenfaktor eher in den UV-härtenden Lacken, die zum Einsatz kommen“.
Darauf angesprochen, bis zu welcher Auflagenhöhe sich das digitale System rechnet, möchte sich Waitkewitsch nicht auf eine konkrete Zahl festlegen, aber: „Wir haben sich angeschafft für Aufträge bis zu etwa 1.000 Exemplaren. Nach den Erfahrungen der ersten Monate haben sich unsere Erwartungen erfüllt“.
Grafische Palette Ausgabe 02/2024, Region Südwest